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Im Mai 2024 verkürzten die nordamerikanischen Märkte ihren Abwicklungszyklus für Aktien, Anleihen, ETFs, bestimmte Investmentfonds und Kommanditgesellschaften, die an einer Börse gehandelt werden, von T+2 auf T+1. Diese von der SEC vorangetriebene Reform zielte darauf ab, das systematische Risiko durch ein kleineres Kontrahentenrisiko zu verringern.
Die NA-Erfahrungen zeigen, dass Geschwindigkeit sowohl Widerstandsfähigkeit als auch Druck mit sich bringt. Für Europa und die Schweiz steht aufgrund der Marktfragmentierung und der grenzüberschreitenden Komplexität mehr auf dem Spiel. Der Übergang zu T+1 sollte jedoch nicht nur als Compliance-Belastung betrachtet werden, sondern als Chance, Privatkunden einen echten Mehrwert zu bieten.
Für Schweizer Privatbanken, die grenzüberschreitende Vermögenswerte in Höhe von über 2,5 Billionen US-Dollar verwalten, bedeutet bereits eine Verbesserung der Abwicklungseffizienz um 0,1% eine Freisetzung von Milliardenbeträgen für Reinvestitionen.

